Auf ein Wort

April 17, 2008

Holger HerrmannAlles wird besser, aber nichts wird gut? Sicherlich gibt es an der Entwicklung unserer schönen Stadt immer etwas zu nörgeln. Mir fehlen zum Beispiel die alten Springbrunnen in Lankow. Oder der Hinterhof der Reiferbahn 6, wo ich mit interessanten Leuten als Teenager zusammenkam. An beiden Orten stehen jetzt Einkaufszentren und ich muss damit leben. Und natürlich verstehe ich meinen Nachbarn, wenn er sich aufregt, weil einige Mitarbeiter im Stadthaus immer noch nicht vom Königsstuhl runter sind und den einen oder anderen Bürger dumm dastehen lassen. Nur weil er ein Anliegen oder eine Idee zum Besten gibt. Die Zornesröte steigt mir ins Gesicht, wenn ich die Armut einiger Kinder in einem Kindergarten im Mueßer Holz sehe, die nicht einmal ein Frühstücksbrot von Zuhause mitbekommen – geschweige denn mit sauberen Sachen erscheinen.

Ganz klar, es gibt Dinge in unserer Stadt, die müssen sich ändern. Doch bei dem ganzen Gemeckere sollten wir nicht den Blick für das verlieren, was gut ist und was sich schon geändert hat. Das sagt auch mein Nachbar. Der engagiert sich ehrenamtlich in Vereinen, besucht Sitzungen des Ortsbeirates und wird auch weiterhin Vorschläge für ein noch attraktiveres Schwerin im Stadthaus einreichen. Aber auf seine Stadt lässt er ganz sicher nichts kommen. Hier ist es schön, hier ist viel passiert, hier lebe ich gerne, sagt er.
Und das ist gut so.
Weiter so,
Ihr Holger Herrmann

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